Meilensteine

Besondere Höhepunkte (und auch ein paar Tiefpunkte) aus der Arbeit des Vereins RaBauKi der letzten Jahre...

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Auf Wiedersehen Hermann Schmid!

Auf Wiedersehen Hermann Schmid!

Hermann Schmid ist gestorben. Eben noch, so fühlt es sich an, saßen wir in diesem wirren Corona-Jahr in der warmen Sommersonne im Gespräch auf dem Abenteuerspielplatz und sprachen mit Hermann über die Zukunft des Erfahrungsfelds, seine Nachfolge und so vieles mehr.

Vor mehr als 20 Jahren, noch im vergangenen Jahrtausend, besuchten wir mit Hermann den alten belgischen Schießstand am Fischbacherberg. Er zeigte uns das damals noch wilde Gelände und stellte uns seine Vision vor. Das könne ein Ort auch für RaBauKi sein. Sicherlich nicht jetzt, aber einst dann, wenn es erschlossen sei. In dieser Zeit machten immer wieder RaBauKi-Teammitglieder Praktikum bei Hermann im Stadtteilbüro. Alle Praktikant/innen der Sozialen Arbeit müssen zwei Langzeitpraktika absolvieren. Eines machten sie bei RaBauKi, ein anderes an anderen Orten. Von den meisten hörte man nichts, von anderen Stöhnen und Klagen. Von den Praktika im Stadtteilbüro wurde dagegen immer positivst berichtet. Da war einer, bei dem es sich lohnt seine Zeit zu verbringen.

Um den Jahreswechsel 2006/2007 herum kamen wir mit Hermann näher ins Gespräch und 2008 wurde es konkreter. Aus dem Schießstand wurde das Erfahrungsfeld SCHÖNUNDGUT. Der Beschluss wurde gefällt: RaBauKi zog vom Giersberg zum Fischbacherberg. 2012 gab es das erste Sommerprojekt, seit 2014 gibt es die Wochenendöffnungszeiten auf dem Platz. Soweit die Fakten.

Wesentlicher aber ist die Begegnung mit dem Menschen Hermann Schmid. Vom ersten Tag an holte uns Hermann ins Boot, so als seien wir schon lange dabei gewesen, als haben wir schon lange, lange zusammengearbeitet: Mit Vertrauen, Zuwendung, Zeit und Humor.

Hermann schenkte uns Vertrauen, wir gaben es ihm zurück. So entwickelte sich zwischen RaBauKi und ihm als Geschäftsführer wie Stadtteilmanager eine feste partnerschaftliche Beziehung, zwischen ihm und vielen RaBauKi-Teammitgliedern eine Freundschaft. Kam Hermann auf den Platz, was er im Sommer zum Feierabendgespräch gelegentlich auch mit Kippchen und Kaffee gerne tat, gab es Zeit für schnelle Klärungen und zugewandte Gespräche.

Hermann war immer da: Wenn es ein Problem gab, nahm er sich dem an. Auch wenn mal etwas schief ging, blieb Hermann gelassen. Neue RaBauKen konnten sich an ihn wenden und wurden bald zu Altbekannten. Auch wenn er von der – in entspannten Zeiten – spannenden Vielfalt seiner Aufgaben manchmal schier aufgefressen wurde, war er für die gemeinsame Sache immer da, beinahe unermüdlich.

Wir haben viel von ihm gelernt. Wie er mit den „Problemen“ des Quartiers umgeht, wie er die Dinge sah. Neben einer hohen Übereinstimmung und Ansichten, die wir teilen, war immer wieder etwas dabei, das wir mitnehmen konnten für unsere weitere Arbeit. Auf dem Erfahrungsfeld sahen wir ihn in Kontakt mit vielen Menschen. Hermann fand den richtigen Ton und die richtige Ansprache. Er kannte seine Pappenheimer und wusste, wie er vorzugehen hatte, wenn wieder eine neue Generation sich halbstark erprobte. Der Ordner mit eingestellten Anzeigen war groß, der nachvollziehbare Frust nahm aber nie überhand gegenüber der Zuversicht, wieder einbinden zu können.

Man begegnet in seinem Leben vielen Menschen, Arschkrampen wie Freundlichen, Engagierten wie Verbissenen. Niemals ist uns als RaBauKi-Gegenüber einer begegnet wie Hermann. Er war und bleibt ein Unikat. Eine Karte, die ihn zu Lebzeiten nicht mehr erreichte, war nur beschrieben mit „Danke für alles“. That’s it!
Hermann, das nächste Bier (wahlweise Wein) geht auf uns, wir sehen uns!

Die RaBauKen

Der RaBauKi – Abenteuerspielplatz ist gefährdet durch massiven Vandalismus…

Der RaBauKi – Abenteuerspielplatz ist gefährdet durch massiven Vandalismus…

Der Siegener Abenteuerspielplatz des RaBauKi e. V. öffnet seine Tore seit fast fünf Jahren etwa vierzehntägig für Kinder ab 6 Jahren. Sein Teil des Geländes, das auf dem Erfahrungsfeld SCHÖNUNDGUT auf dem Fischbacherberg beheimatet ist, wurde in dieser Zeit immer mal wieder Opfer von Vandalismus. Mal wurde eine Hütte abgerissen und verbrannt, mal wurden die Sitzmöglichkeiten der Feuerstelle in einem nächtlichen Feuer verbrannt, doch was in der Woche vor Ostern die Ehrenamtlichen des RaBauKi e. V. feststellen mussten, gleicht einer unkontrollierten und völlig enthemmten Zerstörungswut.

Innerhalb einer Woche wurden drei Strafanzeigen wegen Sachbeschädigungen gegen Unbekannt gestellt. Eskalierende Krönung fand die derzeitige Vandalismusreihe in der Nacht von Gründonnerstag auf Karfreitag, als zahlreiche Installationen und Aufbauten verbrannt worden sind. Zum Schutz gegen Vandalismus in den Boden eingelassene Holzbänke an der Feuerstelle wurden nicht erst aus dem Boden gerissen und aufs Feuer geworfen, sondern an Ort und Stelle verbrannt. Auch die mit Kindern gebaute „Reittiere“ aus Holz und Autoreifen wurden Opfer der Flammen. Außerdem wurden selbstgebaute Minigolfbahnen aus Paletten, die im letzten Sommer bei einem Spielebauprojekt mit Kindern entstanden sind, auf dem Feuer vernichtet. „Selbst ein großer bepflanzter Blumenkübel aus Plastik, ein Wasserkanister von der, bereits in den vorherigen Nächten zerstörten, Malstation, sowie ein großer fußbetriebener alter Schleifstein wurden von den Tätern verbrannt“, so Frank Moschner, der seit über 16 Jahren beim Verein tätig ist und nach einem solchen Zerstörungswahn augenblicklich um Besonnenheit ringt.

Während der materielle Schaden schwierig einzuschätzen ist, da ein Großteil des verbrannten Materials Spenden waren, wurden innerhalb kürzester Zeit die Ergebnisse von über 150 ehrenamtlichen Arbeitsstunden zu Nichte gemacht. Wieviel Zeit und Arbeitskraft die Aufräumarbeiten und der Wiederaufbau benötigen, ist noch nicht einzuschätzen. Eine Versicherung, die für das zugrunde liegende Ehrenamt wie bei allen Vereinen aufkäme, gibt es nicht. Bislang hat sich das RaBauKi-Team auch bewusst gegen einen hohen Stahlmattenzaun entschieden, der den Abenteuerspielplatz umfrieden würde.

„Wie wir mit solchen Vandalismusvorfällen zukünftig umgehen und diese möglichst verhindern, werden wir in Gesprächen mit der Hoppmann Stiftung, Pächterin des Erfahrungsfeldes, und der Stadt thematisieren. Aber auch dies braucht wieder Kraft und Zeit, die der RaBauKi e. V. lieber in die pädagogische Arbeit mit den Kindern des RaBauKi-Abenteuerplatzes investieren möchte", so Simone Knorre vom Vereinsvorstand.

RaBauKi stellt Buch vor: Lasst die Kinder frei!

RaBauKi stellt Buch vor: Lasst die Kinder frei!

Über das Draußenspiel von Kindern.

Abenteuerspielplätze werden oft wenig wertschätzend als bloßer Spielort gesehen. Schon das übersieht, dass Spiel ein Kinderrecht ist. Aber es geht weiter: Spiel wird im Vergleich zu Lernen oder Arbeit als niederwertiger angesehen. Das kommt bei vielen Erwachsenen daher, dass das Spiel in ihrem Leben bloßer Zeitvertreib geworden ist. Bei Kindern dagegen ist es eine Brücke notwendige Entwicklungsaufgaben zu bewältigen. Dass Spiel, Arbeit und Lernen bei ihnen nicht völlig Unterschiedliches sind, zeigt der Hüttenbau auf dem Abenteuerspielplatz. Wenn die Kinder den ganzen Tag konzentriert bauen und sich anstrengen, dann ist dies nichts Anderes als Arbeit. In der eigenen Wahrnehmung spielen sie intensiv. Und wenn sie dabei ihre Fähigkeiten erweitern, sich mit anderen Baupartnerinnen und Baupartnern austauschen, dann lernen sie zudem vielfältig. Der Abenteuerspielplatz kennt aber nicht nur das Bauen. Wie umfangreich die Aktivitäten selbst auf einem kleinen Platz wie dem Siegener RaBauKi (www.rabauki.de) sind, zeigt das neue Buch. „Lasst die Kinder frei“, welches vom Verein RaBauKi im letzten halben Jahr entwickelt wurde. Das Buch richtet sich gleichermaßen an Kinder und Erwachsene.

Kinder können im Buch Anregungen finden für die Zeit auf dem Abenteuerspielplatz (Was gibt es hier alles, was kann man machen?) aber auch für das Draußenspiel jenseits des Abenteuerspielplatzes. Denn die Wünsche und Bedürfnisse von Kindern – das Lagerfeuer, das Herumstreifen, das Dreckigmachen, das Toben, … sind immer gleich. Auf dem Abenteuerspielplatz sind sie lediglich leichter zu realisieren.

RaBauKi-Team und Helfer/innen arbeiten beim Workcamp

RaBauKi-Team und Helfer/innen arbeiten beim Workcamp

Frühjahrsputz auf dem RaBauKi-Abenteuerspielplatz 2018

Das ehrenamtliche Team des RaBauKi Siegen nutzt die Osterzeit zum Update des Platzes.

Das Ergfahrungsfeld Fischbacherberg mit seinem Abenteuerspielplatz RaBauKi ist wunderschön. Aber die Witterung auf dem Siegener Berg ist rau und der Abenteuerspielplatzalltag fordert auch Tribut. So steht nach einem harten Winter alle Jahre ein Workcamp an, so auch 2018. Das ehrenamtliche Team schraubt und werkt und putzt und flickt dann, was das Zeug hält. Mehr als 40 Punkte auf der beinahe endlosen To-Do-Liste wurden erledigt, große und kleine, drängende und schöne. Viele weitere wurden noch nicht erledigt. Andere wurden erst bei der Arbeit deutlich, zum Beispiel, die Tatsache, dass die Lebenszeit mindestens eines der Bauwagen sein Ende fast erreicht. Der Verein wird deshalb Geld in die Hand nehmen müssen. So hofft er auf Unterstützung. Das Programm 1000x100 dient dafür, die Infrastruktur auf dem Platz zu erweitern. Mit 100 EUR kann einer von 1000 Schritten auf diesem Weg gemacht werden.

Der RaBauKi e.V. dankt den insgesamt rund fünfzehn Ehrenamtlichen für ihr Engagement bei den wiederum oftmals widrigen Bedingungen. "Es ist beeindruckend, wie viel Zeit da zusammen kommt. Rechnet man vorsichtig, waren es mindestens 300 ehrenamtlich erbrachte Arbeitstunden für unseren Abenteuerspielplatz", resumiert Vorstand Frank Moschner.


Zum Abschluss des Workcamps wurde dann aber der Grill angeworfen und zusammen gefeiert. Das Wetter spielte mit und so war das Lagerfeuer wie zu Beginn beschrieben: Wunderschön!

RaBauKi unterzeichnet Zuschussvereinbarung der Stadt Siegen

RaBauKi unterzeichnet Zuschussvereinbarung der Stadt Siegen

Sicherung der Aktivitäten durch Sparkasse und Stadt Siegen für zwei Jahre

Der Siegener Abenteuer-Spielplatz RaBauKi wird auch nach Auslaufen der Förderung durch das Landesjugendamt fortgeführt. Dabei helfen Förderungen durch die Sparkasse Siegen sowie eine Zuschussvereinbarung der Stadt Siegen.

Die Dinge laufen gut beim RaBauKi e. V. Nach vielen Jahren auf dem Siegener Giersberg gelang vor nun fünf Jahren der Sprung auf das von der Siegener Hoppmann Stiftung Demokratie im Alltag betriebene Erfahrungsfeld SCHÖNUNDGUT und damit auf den lange angestrebten ganzjährig zur Verfügung stehenden Platz.

Vor mittlerweile drei Jahren schaffte es der Verein für einen ganzjährigen Betrieb - zunächst in Wochenendöffnungszeiten - Mittel vom Landesjugendamt zu gewinnen. Nach erfolgreichen 40 Öffnungszeiten wurde dieses Programm durch Landesfördermittel um dieselbe Laufzeit verlängert.

Die Kinder nehmen die Angebote an

Besonders beeindruckend aber waren zwei Punkte: Nicht nur das auf dem Siegener Giersberg sehr erfolgreich geführte Sommerprojekt mit seinen täglich 150 Besucher/innen zog erfolgreich um, sondern auch das neue Angebot der Wochenendöffnungszeiten wurde angenommen. Bis zu 40 Gäste, meist 20-25 Kinder, sind auf dem "kleinen" Abenteuerspielplatz des RaBauKi, wenn der an den Wochenenden etwa alle zwei Wochen öffnet. Dies ist abhängig von der Jahreszeit, mehr aber noch vom aktuellen Wetter, aber auch von sonstigen Ereignissen in der Stadt bzw. im Terminkalender der Kinder.

Dies zeigt dem RaBauKi, dass sein auf Selbstbestimmung setzendes Konzept richtig ist. Die Kinder können sich auf RaBauKi erproben und im Team ihre Projekte realisieren. Nun sollte nach insgesamt 80 Öffnungszeiten die Förderung des Landesjugendamts auslaufen und das erfolgreiche Programm des RaBauKi e. V. wieder auf das Sommerprojekt zurückfallen. Da ergriff die Sparkasse die Initiative und stelle dem Verein dieselbe Förderhöhe in Aussicht, die auch die Stadt bereit war zu zahlen.
Die für das Paket aus Ferienprojekt und jährlich mindestens 24 Öffnungszeiten nötigen Mittel kommen nun für vorerst zwei Jahren durch die Sparkasse und die Stadt Siegen.

RaBauKi-Team arbeitet beim Klausurwochenende

RaBauKi-Team arbeitet beim Klausurwochenende

Das Team des RaBauKi-Abenteuerspielplatzes entwickelt seine pädagogische Arbeit weiter.

Seit nun schon fast zwei Jahren öffnet der RaBauKi e.V. auf dem Gelände SCHÖNUNDGUT auf dem Siegener Fischbacherberg etwa alle zwei Wochen seine Pforten. Allein schon auf Grund des kleineren Geländes haben diese Wochenendöffnungszeiten einen anderen Charakter als die großen Sommerprojekte des Vereins. „Wenn wir an einem Wochenende mit zwei bis vier PädagogInnen und 20 Kindern hier sind, ist dies eine ganz andere Arbeit, als im Sommer.“ findet Christian Plümacher, der sowohl im Sommerteam ist, als auch bei den Wochenend-Öffnungszeiten arbeitet. „Dadurch, und weil man die Kinder nicht drei Wochen am Stück sieht, sondern über das Jahr immer wieder, ändert sich auch die pädagogische Arbeit.“ ergänzt der angehende Sozialpädagoge.

Kinder spielen immer weniger... aber nicht auf RaBauKi!

Kinder spielen immer weniger... aber nicht auf RaBauKi!

Das freie Spiel ist auf dem Rückzug. Es wird verdrängt von Spielkonsolen und Fernsehern aber auch von geplanten und durch Erwachsene strukturierte Angebote für Kinder, dem Kampfsport, dem Musikunterricht oder der Nachhilfe.

Dabei ist das Fazit einer aktuellen Studie deutlich: Wer nicht spielen dürfe, sei in der Entwicklung eingeschränkt, was Kreativität und Konzentrationsfähigkeit betreffe.

RaBauKi kooperiert mit der Stiftung Demokratie im Alltag

RaBauKi kooperiert mit der Stiftung Demokratie im Alltag

Schon seit zwei Jahren ist der RaBauKi-Bauspielplatz zu Gast auf dem Erfahrungsfeld SCHÖNUNDGUT auf dem ehemaligen Schießstand des Fischbacherbergs. Vom Siegener Giersberg kommend bot das dortige Gelände die Möglichkeit einen Abenteuerspielplatz ganzjährig zu betreiben.

Die Einbettung in das Erfahrungsfeld bietet hervorragende Möglichkeiten. Zudem stimmen die Konzepte der gastgebenden Stiftung wie des RaBauKi e. V. und Vorstellungen sehr gut überein. Dies stellten RaBauKi und die Stiftung in mehreren Treffen und Gesprächen in der Vergangenheit fest.

Anlass genug, die Zusammenarbeit in einem Kooperationsvertrag festzuschreiben. In einem freundschaftlichen Austausch wurde dieser im Frühjahr 2014 erstellt und dann von den Vorständen der beiden nun partnerschaftlich verbundenen Einrichtungen besiegelt. Der RaBauKi e. V. freut sich über die weitere Kooperation.

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