„12 Jahre sägen prägen“
Auch in diesem Jahr fand der Bauspielplatz des Siegener Vereins RaBauKi auf der Senderwiese des Giersbergs statt. In dem Zeitraum vom 09. Juli bis 01. August bauten sich nach dem diesjährigen RaBauKi-Motto rund 260 Kinder „die Welt, wie sie ihnen gefällt.“ In dreieinhalb Wochen entstand so eine kleine Stadt mit über 60 Hütten, die von den Kindern unterschiedliche Funktionen erhielten. „Neben der Post gab es Kioske, eine Lotterie, diverse Holz verarbeitende Läden, eine Nageltauschbörse und vieles mehr“, begeistert sich Antje Winkler.
Die von Kindern selbst gestaltete Platzzeitung informierte täglich über die aktuellen Neuigkeiten des Bauspielplatzes und bot Raum für Berichte, Anzeigen und Unterhaltung. Neben dem obligatorischen Lagerfeuer, an dem sich die Kinder ihr Stockbrot backten, gab es zahlreiche Aktivitäten wie Schmieden, Jonglieren, Akrobatik und Ballspiele. Auch das „Rockmobil“ erfreute sich größter Beliebtheit. Obwohl sich die Sonne nicht oft blicken ließ und der zeitweilige Regen die Wiese immer mal wieder in eine große „Matschecke“ verwandelte, tat dies der guten Stimmung auf dem Platz keinen Abbruch. „Es gibt kein schlechtes Wetter – nur schlechte Kleidung“, kommentiert Frederik Schnutz, langjähriges RaBauKi-Teammitglied, die diesjährigen Wetterverhältnisse.
Die Platzübernachtungen verliefen nicht nur thematisch märchenhaft und waren für viele Kinder und das RaBauKi-Team Highlight des Bauspielplatzes.
Nach dem Abschlussfest begann am 01. August der arbeitsintensive Abbau, bei dem zunächst mit den Kindern zusammen die Hütten abgerissen wurden. In den darauf folgenden vier Tagen wurde das gesamte Holz vom RaBauKi-Team zur Entsorgung in Container verladen, die Infrastruktur zurück gebaut und die Wiese somit in ihren Ursprungszustand versetzt.
„Beim Abbau ist immer Wehmut mit dabei, vor allem wenn man nicht allen Kindern die Chance geben konnte auf den Bauspielplatz zu kommen.“, berichtet Lea Klapdor, die dieses Jahr für die Anmeldung zuständig war. 440 Kinder wollten am Bauspielplatz teilnehmen. „Dies sind annähernd doppelt so viele Kinder, wie die tatsächliche Aufnahmezahl“, stellt Axel Backhaus fest. „Ein Bedarf, der von einem nur vierwöchigen Projekt schlichtweg nicht abgedeckt werden kann. 12 Jahre á 4 Wochen Bauspielplatzbetrieb ergeben zwar insgesamt ein Jahr, sind aber mit den Möglichkeiten einer ganzjährigen Einrichtung nicht vergleichbar.“, so sein Fazit .