RaBauKi verschiebt wegen Corona die Jubiläumsfeier auf das Folgejahr.
Was 25 Jahre zuvor in einem Hochschulseminar begann, feiert nun fünfundzwanzigjähriges Bestehen. Der RaBauKi e. V. begeht sein Jubiläum: still und ohne Feier. Die wird auf 2021 verschoben unter dem Motto: „Was ist besser als 25 Jahre RaBauKi? 26 Jahre RaBauKi!“
Vor 25 Jahren hatte der RaBauKi e. V. seine Geburtsstunde. Im Rahmen eines Hochschulseminars des Studiengang Soziale Arbeit besuchten damals Studierende süddeutsche Jugendfarmen und Bauspielplätze. Die Idee war geboren. „So etwas brauchen wir auch für und in Siegen!“ Die Umsetzung dieser Idee war nun das Ziel der gegründeten Studierenden- und Elterninitiative. Diese wurde bald zum Verein. Der mit dem Kunstnamen „RaBauKi“ versehene Verein wollte sich fortan für die Durchführung und Etablierung eines Bauspielplatzes in Siegen und Unterstützung anderer Einrichtungen einsetzen.
Gleich im Folgejahr macht der noch junge Verein dann seine ersten Schritte: 1996 fand das erste Ferienprojekt auf der Senderwiese des Siegener Giersbergs statt. Alles war klein, spontan und oftmals auch sehr chaotisch. Aber die Kinder, deren Familien und die Macher*innen des Sommerprojektes liebten ihren RaBauKi. Und so wuchs der Bauspielplatz in allen Richtungen. Die Einrichtung konnte erweitert werden, die Strukturen der Arbeit wurden ständig verbessert, die pädagogische Arbeit wurde im Feld der Offenen Kinder- und Jugendarbeit immer weiterentwickelt. Bereits im Jahr 2000 waren die 150 zu vergebenden Teilnahmeplätze doppelt angefragt. Das Interesse an dem Bauspielplatz war riesig.
Aber wohin soll ein ganzjähriger Platz? Mitglieder des Teams besprachen sich mit Mitarbeiter*innen der Stadt, wälzten Karten und suchten nach Lösungen. Die Politik unterstützte das große Ferienprojekt als freiwillige Leistung. Oftmals wackelte die Finanzierung, nie wurde eine Sicherheit gefunden. Und einer ganzjährigen Einrichtung standen einige Politiker*innen und deren Fraktionen fachlich skeptisch gegenüber.
In den Jugendjahren änderte der Verein dann seine Satzung: Die pädagogische Erweiterung im Hintergrund, aber auch die Gestalt der pädagogischen Arbeit im Vordergrund hatte sich so gewandelt, dass nunmehr von einem vollständigen Abenteuerspielplatz gesprochen wurde. Das Bauen war weiter präsent, das Hüttendorf prägte die Bilder in der Presse, aber die Angebotspalette für die Kinder wurde immer größer.
2012 wurde RaBauKi flügge: Zeit für Veränderungen. Mit dem Quartiersmanager des Fischbacherbergs, Hermann Schmid, hatte RaBauKi schon lange Kontakt. Nun war dieser auch zum Geschäftsführer des Erfahrungsfelds SCHÖNUNDGUT geworden. Dieses wurde durch die Hoppmann Stiftung „Demokratie im Alltag“ ins Leben gerufen und seitdem als besonderer Ort am Stadtrand in Siegen etabliert.
Der noch jugendliche RaBauKi zog vom Siegener Giersberg aus auf den Fischbacherberg. Dort fand nicht nur das Projekt unter gleichem Zulauf seine Fortsetzung, denn mit Volljährigkeit traute sich der Verein auch den großen Schritt zur Antragstellung auf Ganzjährigkeit zu. Durch Förderungen des Landesjugendamts war es ab 2014 dann möglich, den „kleinen“ Abenteuerspielplatz ganzjährig zu betreiben. Die Wochenendöffnungszeiten fanden seitdem alle zwei Wochen am Wochenende mit immerhin bis zu 40 Kindern täglich statt. Auch hier fanden die Kinder nun einen vielfältigen und lebendigen Raum und nutzten ihn. Natürlich ist der Zulauf an einem stürmischen Wintertag anders als bei Sonne im Frühling, aber: rund ums Jahr kommen Kinder, verändern den Abenteuerspielplatz und passen ihn ihren Bedürfnissen an.
Nun ist der Verein in den 20er-Jahren. Die „Kinder“ aus den Anfangszeiten trifft man längst an verschiedensten Arbeitsstellen in Siegen. Aber die Gegenwart fordert: Der Verein hat Zeiten des starken Vandalismus überstanden und in einem Buch (Lasst die Kinder frei!) seine Pädagogik bildreich vorgestellt. Er hat immer wieder neue Personen im Team eingebunden und mit Stadt und Sparkasse eine stabilere Finanzierung für das Projekt und die Wochenendöffnungszeiten gefunden. Das ist noch nicht der angestrebte ganzjährige Betrieb eines großen Abenteuerspielplatzes, so wie es der Verein laut Satzung anstrebt und wie mehrere hundert Plätze in Deutschland vormachen, aber: der anstehende 25. Geburtstag stand als Zeit zum Feiern in Aussicht. So dachte es sich das Team. Eine Vorbereitungsgruppe widmete sich deshalb seit Jahresbeginn der Vorbereitung der Jubiläumsfeier zum fünfundzwanzigjährigen Bestehen, die ganz RaBauKi-typisch nicht nur eine Feier werden sollte, sondern ein Fortbildungswochenende für das gesamte Team: Stadt, Bürgerstiftung und vor allem die Gontermann-Peipers Stiftung finanzierten dieses Austauschwochenende großzügig. Doch dann kam Corona.
Corona hat auch bei RaBauKi alles durcheinandergewirbelt: Die Wochenendöffnungszeiten fielen aus, die Vorbereitungen für das Sommerprojekt wurden durch immer wieder andere Vorgaben und Zwischenstände erschwert. Das Team beschloss: Das Projekt für die Kinder soll stattfinden, die Feierlichkeiten mit dem Workshopswochenende werden aber auf das Jahr 2021 verschoben. So erinnert in diesen Sommertagen, da der Verein RaBauKi e. V. Siegen 25 wird, lediglich ein Schreiben des Bürgermeisters mit Glückwünschen an das Jubiläum. Sonst dominieren die Vorbereitung und der Aufbau des Sommerprojekts das Geschehen im Verein.
Der Verein bedankt sich bei all den Menschen, die sich in den vergangenen 25 Jahren im Verein und im Team für die Kinder und deren Familien und auch für die Weiterentwicklung einer offenen Pädagogik, die Selbst- und Mitbestimmung fördert, eingesetzt haben. Er bedankt sich aber auch bei all den öffentlichen und privaten Geldgeber*innen, bei den kleinen und großen Spender*innen und den vielen Menschen, die RaBauKi und dessen Idee unterstützt haben. Vielen Dank!