Jubiläumsprojekt trotz Regen der Renner
Auch im Jahr 2010 fand der Bauspielplatz des Vereins RaBauKi auf der Senderwiese des Siegener Giersbergs statt. In dem Zeitraum vom 02. bis 20. August bauten sich rund 260 Kinder eine Welt nach ihren Vorstellungen. In drei Wochen entstand so eine kleine Stadt mit über 60 Hütten, die von den Kindern unterschiedliche Funktionen erhielten.
„Neben Kiosk, Bretterverkauf oder Möbelbau gab es auch dieses Jahr wieder Hütten, in denen im Spiel bewegendes aus dem Alltag thematisiert wurde. So gab es dieses Jahr beispielsweise eine Bundeswehr und eine Polizei“, erläutert Achim Opper. Die von Kindern selbst gestaltete Platzzeitung informierte täglich über die aktuellen Neuigkeiten des Bauspielplatzes und bot Raum für Berichte, Anzeigen und Unterhaltung.
Neben dem obligatorischen Lagerfeuer, an dem sich die Kinder ihr Stockbrot backten und dem „RaBofi“, dem selbstgebauten Lehmofen, aus dem es selbstgemachte Pizza gab, konnte man zahlreiche andere Aktivitäten wie Schmieden, Jonglieren, Akrobatik und Ballspiele beobachten. Auch das „Rockmobil“ des Vereins MoMu e.V. erfreute sich größter Beliebtheit.
Obwohl sich die Sonne nicht oft blicken ließ und der zeitweilige Regen die Wiese immer mal wieder in eine große „Matschecke“ verwandelte, tat dies der guten Stimmung auf dem Platz keinen Abbruch. „Es gibt kein schlechtes Wetter – nur schlechte Kleidung“, kommentiert Frank Klöckner als langjähriges RaBauKi-Teammitglied die diesjährigen Wetterverhältnisse.
Die Platzübernachtungen verliefen nicht nur thematisch märchenhaft und waren für viele Kinder und das RaBauKi-Team Highlight des Bauspielplatzes.
Nach dem schönen Abschlussfest für Kinder und ihre Eltern am 21. August begann am 23. bis zum 27. August der arbeitsintensive Abbau. In nur fünf Tagen wurde das gesamte, nasse Holz (insgesamt 40 Tonnen) vom RaBauKi-Team zur Entsorgung in Container verladen, die immense Infrastruktur zurück gebaut und die Wiese in ihren nagel- und holzfreien Ursprungszustand versetzt.
„Beim Abbau ist immer Wehmut mit dabei, vor allem wenn man bei weitem nicht allen Kindern die Chance geben konnte auf den Bauspielplatz zu kommen.“, berichtet Simone Lipfert, die dieses Jahr während des Bauspielsplatzes zum Team dazugestoßen ist. 450 Kinder wollten am Bauspielplatz teilnehmen. „Dies sind annähernd doppelt so viele Kinder, wie die tatsächliche Gesamtaufnahmezahl“, stellt Roland Wagner fest.
„Ein Bedarf, der von einem nur dreiwöchigen Projekt schlichtweg nicht abgedeckt werden kann. 15 Jahre á 3 bzw. 3 ½ Wochen Bauspielplatzbetrieb ergeben zwar insgesamt mehr als ein Jahr, sind aber mit den Möglichkeiten einer ganzjährigen Einrichtung nicht vergleichbar.“, so sein Fazit .